Meine Reise hat begonnen.
Ich bin nun seit Freitag Mittag Ortszeit in Neuseeland.
Es war eine wirklich lange Reise, dessen Nachwirkungen ich auch jetzt noch spüre.
Der Abschied am Flughafen viel mir unglaublich schwer und ich habe so sehr geweint, dass mich ein Mitarbeiter beim Security Check trösten musste. Es tut auch jetzt noch, wenn ich daran denke, wen ich zurückgelassen habe.
In Frankfurt ging dann alles sehr unkompliziert und die Zeit auch relativ schnell rum.
Ich hatte einen Fensterplatz und somit auch die Möglichkeit meinen Start ein wenig zu dokumentieren.
Sorry für die Qualität des Videos. Ich muss mir ein Anderes Bearbeitungsprogramm zulegen, dass die Qualität nicht so verschlechtert.
Ich weiß nicht, was ich über den Flug alles erzählen soll, er war sehr lang, ich habe keine Sekunde geschlafen, habe dafür aber endlich "Ein ganzes halbes Jahr" schauen können.
Todmüde bin ich dann in Hong Kong angekommen. Kurz vor der Landung habe ich zwei Mädchen angesprochen die hinter mir saßen und aussahen als würden sie auch Work & Travel in Neuseeland machen. Ich hatte Recht und eine von den beiden (Fiona) hatte auch tatsächlich Lust sich mit mir Hong Kong von oben anzuschauen.
Also sind wir raus aus dem Flughafen und sind mit einem Zug in die Stadt gefahren. Von dort aus ging es für uns mit einem Minivan rauf auf den Peak. Kurz bevor wir oben angekommen sind hat unser Fahrer einen Auffahrunfall gebaut und wir mussten stoppen. Zwei liebe Chinesinnen haben uns dann gefragt, ob wir den Rest mit ihnen laufen möchten. Das haben wir dann auch spontan gemacht und nach ein paar Schritten in dei falsche Richtung haben wir es nach oben geschafft.
Hong Kong von oben sieht folgendermaßen aus:
Von oben eine sehr schöne Stadt, näher betrachtet aber einfach nur riesig grau und hässlich. Obwohl ich erstaunt war wie grün und bergig es drumherum war.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich trotz meiner Müdigkeit den Weg auf mich genommen habe.
Fiona und ich sind dann wieder zurück zum Flughafen. Eigentlich wollten wir noch mit der Fähre in einen anderen Stadtteil fahren und ein Stück laufen aber leider hat es geregnet und außerdem wollten wir nicht das Risiko eingehen uns zu verlaufen.
Zurück am Flughafen hatte ich dann trotzdem irgendwie noch 8-9 Stunden Zeit und hab diese irgendwie todgeschlagen.
Dann hieß es für mich Boarding und auf nach NZ.
Leider hatte ich dieses Mal keinen Fensterplatz und konnte nichts dokumentieren. Dafür hatte ich eine sehr nette Sitznachbarin aus Philadelphia. Da ich mittlerweile schon über 26 Stunden wach war, habe ich einen Großteil des Fluges mal mehr, mal weniger erfolgreich versucht zu schlafen.
Und dann war endlich Landeanflug!
Das Gefühl wieder in Auckland zu landen war sehr aufregend und komisch.
Entgegen meiner Erwartungen war die Einreise relativ unproblematisch. Sie wollten keine der vielen Dokumente, die man dabei haben sollte, sehen und auch die Biosecurity wollte nur meine Wanderschuhe inspektieren.
Und dann stand ich da, am Flughafen von Auckland. Weil sich meine Nachbarin, die mich abholen sollte, ein wenig verspätet hat habe ich mit meiner Sitznachbarin noch einen Kaffee getrunken.
Als sie dann kam wurde ich herzlich begrüßt und wir sind zusammen in die Stadt gefahren um gemeinsam mit ihrem Sohn (ihn kannte ich von der Schule) Mittag zu essen.
Auf dem Weg nach Hause dann habe ich erstmal geschlafen, so müde war ich.
Dann hatte ich noch eine gute Stunde bis meine Gastfamilie (bis auf Jo, die ist noch eine Woche in Kanada) nach Hause kommen. Die Zeit habe ich genutzt um mich gründlich zu duschen und mich somit wieder menschlich zu fühlen.
Und als ich dann aus der Dusche rauskam, habe ich auf der Einfahrt den bekannten Truck meines Gastvaters gesehen. Das Wiedersehen mit ihm war sehr schön und auch die Jungs wiederzusehen war ein schöner Moment. Wir haben dann den Abend noch ein wenig zusammen verbracht, aber lange konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten.
Samstag war ich dann mit Ray unterwegs und habe eine Familie besucht, dessen Haus Ray gebaut hat. Die Familie war sehr lieb und gemeinsam mit ihnen haben wir mit unseren zwei Hunden gespielt.
Schließlich wurden wir dann von einer anderen Familie noch zum Abendessen eingeladen.
Dorthin bin ich dann gefahren und hatte somit meine erste Linksverkehr Erfahrung, Es erfordert wirklich höchste Konzentration und ich habe gelernt, dass es dabei nichts zu Spaßen gibt.
Am Essenstisch sind mir zur Belustigung aller Anwesenden dann fast die Augen zugefalllen.
Ich habe wirklich viel Schlaf nötig nach dieser langen Reise!
Sonntag bin ich mit meinem Gastvater dann erst an den Strand und dann einkaufen gefallen. Alle Menschen, die mich kennen wissen wie sehr ich das Meer liebe. Trotz strömenden Regens habe ich den kleinen Ausflug sehr genossen.
Dann haben wir alle gemeinsam zu Abend gegessen. Aber auch diese Nacht bin ich früh ins Bett.
Ich muss sagen, ich merke den Jetlag wirklich sehr, Mein Körper ist ganz schlapp und ich bin einfach dauerhaft müde.
Auch emotional bin ich sehr instabil. Ich habe das erste Mal in meinem Leben ein wenig Heimweh und momentan fühle ich mich sehr einsam. Ich bin zwar in einem Familienverband, doch arbeiten alle außer ich jeden Tag. Für sie geht das Leben weiter und irgendwie bin ich bloß auch hier.
Ich bin sehr nervös, weil ich nicht weiß, wie es weitergehen soll und was mein nächster Schritt sein wird. Aber nach nur 3 Tagen muss ich das sicherlich auch nicht wissen. Trotzdem ist aller Anfang schwer und ich muss mich erst an meine neue Situation gewöhnen, denn noch nie in meinem Leben war ich so auf mich alleine gestellt wie jetzt.
Heute habe ich versucht ein paar organisatorische Dinge zu klären, wie Bankaccount, Steuernummer und Handyvertrag. Dafür bin ich mit Jeanette (die Nachbarin) nach Wellsford reingefahren.
Allerdings war dies ein totaler Reinfall und ich muss bis Ende der Woche warten, bis das Bankkonto eröffnet werden kann und bis dahin kann ich leider noch keine Steuernummer beantragen.
Trotzdem war es dann ganz nett und wir haben bei einem Kaffee die aktuelle Lage in Deutschland un Europa gesprochen. Mit jemand weiblichem zu sprechen hat gut getan, denn die Präsenz meiner Gastmutter fehlt mir hier im Hause sehr.
Nun sitze ich hier am Esstisch, schreibe diesen Blog und warte darauf, dass jemand nach Hause kommt.
Gleich möchte ich auch noch einmal nach Autos schauen, die ich kaufen könnte um meine Reise bald zu starten.
Noch weiß ich nicht, was ich den nächsten Tagen und Wochen auf mich zukommt. Zu wissen, dass mir das auch keiner sagen kann, ist ungewohnt und beängstigend. Ich gebe mir jetzt aber selbst noch ein wenig Zeit um herauszufinden, was ich will und erstmal anzukommen und mich zu akklimatisieren.
Ich glaube wirklich, dass so eine Reise Charakter stärkend und Persönlichkeitsformend ist.
Ich versuche optimistisch zu bleiben, dass ich bald mein Heimweh überwinde und meine Reise starten werde.
Aber jetzt komme ich erstmal an.
Milena
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